Der große Irrtum über mineralische Pigmentfarben in der PMU-Welt

Der große Irrtum über mineralische Pigmentfarben in der PMU-Welt

In der Permanent Make-up (PMU)-Branche gibt es viele Missverständnisse, vor allem wenn es um die Wahl der richtigen Pigmentfarben geht. Eine Kollegin erzählte mir neulich mit großer Überzeugung, dass sie nur mit natürlichen, mineralischen und biologischen Micropigmentfarben arbeitet. Diese Farben seien nicht nur „besser“, sondern auch sicherer. Doch wie sieht es mit der Haltbarkeit und Farbveränderung im Bereich der Augenbrauen aus?

Mineralische Pigmente bei Augenbrauen – Der Trugschluss

Meine Neugier war geweckt, und ich fragte sie, wie sie mit diesen Farben bei der Augenbrauenpigmentierung zurechtkommt. Ihre Antwort war ernüchternd: „Es hält nicht lange, und die Farbe wird schnell rot, aber das lässt sich wohl nicht ändern.“

Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Mineralische – genauer gesagt, anorganische – Augenbrauenpigmente haben in der Regel eine Haltbarkeit von maximal sechs bis zwölf Monaten. Danach verblasst die Farbe nicht nur, sondern schlägt oft in einen unschönen Rotton um. Diese Farbveränderung ist vorprogrammiert und ein bekanntes Phänomen bei mineralischen Pigmenten.

Warum werden mineralische Pigmente rot?

Mineralische Pigmente bestehen häufig aus Metalloxiden, die auf natürliche Weise eine rötliche Verfärbung entwickeln, wenn sie mit der Zeit oxidieren. Insbesondere bei Augenbrauen kann dies zu unästhetischen Ergebnissen führen, die den natürlichen Look beeinträchtigen.

Trotzdem bieten viele Händler nach wie vor mineralische Augenbrauen-Micropigmentfarben an, obwohl bekannt ist, dass sie zu roten Augenbrauen führen können. Oft wird argumentiert, dass diese Pigmente für PMU-Anfänger ideal seien, da sie schneller verblassen und Fehler „verzeihen“. Das Problem dabei? Was nach einem sanften Verblassen aussieht, entwickelt sich meist nach einem Jahr zu einem rotstichigen Albtraum.

Die Nachteile von mineralischen Pigmenten im PMU

Für Permanent Make-up Anfängerinnen ist das fatal. Während sie anfangs noch mit den Ergebnissen zufrieden sein mögen, zeigt sich nach einigen Monaten das wahre Problem: Kunden kehren nicht zurück, wenn sie mit roten Augenbrauen herumlaufen müssen. In einer Branche, die stark auf Vertrauen und wiederkehrende Kunden setzt, ist dies ein schwerwiegendes Problem.

Auch wir sind kurz nach der Einführung der REACH-Verordnung in die „mineralische Falle“ getappt. Glücklicherweise haben wir schnell erkannt, dass diese Pigmente langfristig nicht die besten Ergebnisse liefern, und sind im Bereich der Augenbrauenpigmentierung wieder auf organische Farben umgestiegen.

Organische Pigmente – Die bessere Wahl für PMU-Anwender

Organische Pigmente haben sich als langlebiger und ästhetisch ansprechender erwiesen. Sie bieten nicht nur eine bessere Farbstabilität, sondern entwickeln auch keinen ungewollten Rotstich. Organische Pigmentfarben sind besonders im Bereich der Augenbrauen von Vorteil, da sie eine natürliche und langanhaltende Farbe gewährleisten.

Während viele glauben, dass organische Pigmente nur für erfahrene PMU-Profis geeignet sind, zeigt unsere Erfahrung, dass auch Anfängerinnen nach einer fundierten Ausbildung problemlos mit organischen Farben arbeiten können. Die Ergebnisse sprechen für sich: Weniger Nacharbeit und zufriedenere Kunden, die mit der Farbe ihrer Augenbrauen dauerhaft glücklich sind.

Der Vergleich: Mineralische vs. organische Pigmente

Haltbarkeit:

Mineralische Pigmente: Verblassen schneller, oft innerhalb von 6 bis 12 Monaten. Organische Pigmente: Bieten eine längere Haltbarkeit und müssen seltener nachgearbeitet werden.

Farbveränderung:

Mineralische Pigmente: Entwickeln im Laufe der Zeit einen Rotstich. Organische Pigmente: Bleiben farbstabil und verändern sich nicht ins Rötliche.

Verwendung für Anfänger:

Mineralische Pigmente: Werden oft empfohlen, weil sie schneller verblassen, allerdings mit ungewollten Farbveränderungen. Organische Pigmente: Sind ebenso für Anfänger geeignet, wenn sie über eine fundierte Ausbildung verfügen.

Fazit: Die richtige Wahl der Pigmente

Die Wahl der richtigen Pigmente ist entscheidend für den Erfolg eines Permanent Make-up-Studios. Während mineralische Pigmente anfänglich vielleicht verlockend erscheinen, zeigen sich ihre Schwächen – insbesondere der Rotstich – schnell. Organische Pigmente hingegen bieten langfristig ästhetischere und zufriedenstellendere Ergebnisse. Wer also auf dauerhafte Ergebnisse setzt, sollte auf organische Pigmente vertrauen.

Apropos fundierte Ausbildung…

Wer sich im Bereich Permanent Make-up weiterentwickeln möchte, benötigt nicht nur die richtigen Pigmente, sondern auch eine solide Ausbildung. Bei Haut Contour bieten wir regelmäßig Coachings an, die speziell auf die Bedürfnisse von PMU-Anfängern und -Anwendern zugeschnitten sind. Unsere Trainings helfen Ihnen dabei, Sicherheit im Umgang mit organischen Pigmenten zu gewinnen und langfristig hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Eine fundierte Ausbildung ist der Schlüssel zu zufriedenen Kunden und langfristigem Erfolg in der PMU-Welt.
 

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